Fachexkursion 4A + WM
„Wer eine Reise tut, kann etwas erzählen!“
Dieser alten Weisheit folgend, machten sich die Schülerinnen und Schüler des 4. Jahrgangs sowie des Weinmanagement Lehrgangs 31 auf, zu ihrer höchst ersehnten Österreich – Exkursion.
Groß war die Freude, dass diese Lehrfahrt, nach vielen vergangenen Absagen, planmäßig am 8. November im Weingut Auer, in Tattendorf, starten konnte. Der junge Biowinzer, Matthias Auer überzeugte nicht nur bei seinen Ausführungen sondern auch mit seinen Weinprojekten „Bienen-Weingarten“, wie „Schafweingarten“, welche er mit der Methode „Maceration Carbonique“ im Team mit seinem Bruder vinifiziert.
Weiter ging die Fahrt nach Eisenstadt, wo ein kurzer Stadtbummel und danach das Mittagessen im Restaurant Henrici im stilvollen Ambiente erfolgten. Danach stand das Weingut Esterhazy am Programm, welches mit dem sehr effizienten Kellergebäude und dem ausgeklügeltem Shop überzeugte. Andreas Kollwentz, seit Jahrzehnten ein Fixstern in der österreichischem Weinszene, legte am Nachmittag sein umfangreiches Fachwissen dar und begeisterte mit einer exklusiven Verkostung seiner Top-Weine, wie Tatschler und Gloria.
Am Dienstag startete man mit „The Wine“ vom Familie Scheiblhofer, wo die „Black Box“ mit mehr als 3000 Barrique-Fässer ebenso imponierte wie die „Hall of Legends“ oder der coole Verkostungs-Turm, wo ausgewählte Weine wie auf Fass-Dauben servierter Prosciutto mit Grana ein außerordentliches Gabelfrühstück darstellten.
Bei Josef Umathum mit seiner vinophilen Lebensideologie sorgte nicht nur sein, der Wallfahrtskirche nach empfundenes, Kellergebäude für viele Aha-Momente. Das Mittagessen am See im „Das Fritz“ waren Augen- wie Gaumenschmaus.
In Gols waren es die Brüder Nittnaus, welche als dynamisches, eingespieltes junges Team auftraten und unter anderem auch ihren „dry aged RED“ präsentierten. Im Keller sah man dann die Ernte des Tages: eine wunderschöne TBA mit 36 Grad KMW!
In Pamhagen, beim BIO-Weingut Meinklang, erwartete uns Werner Michlits in ihrem „Graupert-Weingarten“, welcher seit 8 Jahren nicht mehr geschnitten wird. Mehr als interessant waren seine Erklärungen rund um dieses Projekt, wie generell seine Zugänge zur Biodynamie in seinen philosophischen Ausführungen im neu erbauten Produktionsstandort.
Das Weingut Neumeister im oststeirischen Straden, ebenfalls ein Bio-Betrieb, führte uns Firmenchef Christoph Neumeister durch die mehrgeschossige Kellerei und kommentierte
im Anschluss im sehr trendigen Degustationsraum seine Raritäten.
Im Weingut Erwin Sabathi in Leutschach wurde der Donnerstag bei einer ebenso bedruckenden Führung begonnen und bei der Verkostung wurde eingehend über die Lagenstrategie der STK Winzer diskutiert und die neuesten Ideen geteilt.
Mittags führte der Weg ins Sausal, wo wir beim Weingut der Geschwister Pichler-Schober, beide WM-Absolventen, einkehrten. Johannes, Mitbegründer und Mitglied bei der Jungwinzer-Gruppe „SIEME“, berichtete von deren mehr als interessanten Aktivitäten. Anschließend bot Schwester Anna-Maria, nicht nur ihren eigenen Riesling sondern auch eine „Jaus´n“ vom Feinsten.
Die Sekt Manufaktur Harkamp, wo uns ein Querschnitt vom PAT Nat bis Flaschengärsekte geboten wurden, war ein willkommener Ausflug in die prickelnde Welt.
Abends war das Weingut Tement an der slowenischen Grenze das Ziel der Fachgruppe. Auch dort sind das architektonisch ausgeklügelte Gebäude samt wunderschönem Fasskeller schon alleine eine Reise wert. Auch diese Weinprobe war ein sensorisches Erlebnis. Das anschließende 4-Gang-
Menü in der „Magnothek“ übertraf alles, was sich die Reisegruppe erwartet hatte.
Am letzten Tag vormittags lud die weit über die Steiermark bekannte Firma LEDINEGG – KÖGL auf ihr neu erweitertes Firmengelände ein. In Kleingruppen wurden die neusten Errungenschaften in der Weinbau –Technik, wie Kellerwirtschaft präsentiert.
Das Erlebnis-GUT Krispel mit seiner Wollschweinzucht, den in Basalt-Steinsärgen gereiften Rotwein B 1 und dem im Bau befindlichen Keller, sowie den bereits vorhandenen waren samt mehr als professionellem Empfangsraum, ein gelungener Abschluss einer mehr als abwechslungsreicher Exkursion.
Das am Heimweg knapp vor Riegersburg, der Bus den Geist aufgab, man stundenlang auf einen Ersatzbus warten musste, trug vielleicht sogar dazu bei, dass diese Fachreise den jungen Damen und Herren sicher ein lebenslang in Erinnerung bleiben wird.